Oberbürgermeister Schulz als "ehrenamtlicher Dozent"
Oberbürgermeister Schulz nimmt sich Zeit für die politischen Fragen der ausländischen Azubis der Bildungsakademie Volmarstein.
„Wahlrecht ist ein Symbol der Freiheit“
„Ich durfte noch nie in meinem Leben wählen“, sagt Basil A. Dem 21-jährigen jungen Mann aus Bethlehem/Palästinensische Gebiete geht es da wie den meisten ausländischen Auszubildenden, die an der Bildungsakademie Volmarstein (BAVO) ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau / zum Pflegefachmann absolvieren. In ihrer Heimat gibt es häufig kein Wahlrecht, Oppositionen werden nicht zugelassen oder es steht durch Manipulation, Vetternwirtschaft und Korruption schon vor einer Wahl fest, wer der nächste Machthaber sein wird. Eine Lebenserfahrung, die die Azubis mit dem amtierenden Oberbürgermeister Erik O. Schulz teilen. Denn das Privileg freiheitlicher Wahlen lernte der ehemalige Flüchtling aus der DDR später in Hagen sehr zu schätzen. Trotz eines vollen Terminkalenders so kurz vor der Kommunalwahl am 13. September, nahm OB Schulz die Einladung des Projektes INVO mit Begeisterung an, für eine Stunde als „ehrenamtlicher Dozent“ zum Thema demokratische Wahlen und Integration einzuspringen.
„INVO - Institut für internationale Integration Volmarstein“ ist eine eigene Unit in der Evangelischen Stiftung Volmarstein, die aktuell Auszubildende in den Gesundheits- und Pflegeberufen aus 31 Nationen von 4 Kontinenten bei der beruflichen und sozialen Integration betreut. „Es ist uns wichtig, Menschen, die ihre Heimatländer verlassen, um im deutschen Gesundheitswesen mit anzupacken, im Sinne des Integrations- und Chancengedanken zu unterstützen, damit sie Teil einer vielfältigen Gesellschaft werden“, betont André Massoli, Integrationsmanager der INVO. Die „neuen“ Bürger von Hagen dürfen am kommenden Sonntag Ihre Stimme bei der Integrationswahl abgeben. Hierbei wählen sie ihre Vertreter im Integrationsrat der Stadt. „Wahlrecht als Symbol der Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit“, betonte der Oberbürgermeister. Er erklärte den Azubis, warum jede Stimme wichtig ist und warum man unter Umständen die falsche Partei stärkt, wenn man nicht zur Wahl geht. Sehr sympathisch dabei war, dass der Amtsinhaber diese Plattform nicht zu Wahlkampfzwecken nutzte, allenfalls als Wahlkämpfer für die demokratischen Rechte und Pflichten eines jeden Bürgers.
