Fehler machen erlaubt

Pflegeschule BAVO eröffnet am Mops ein Simulationszentrum

Pflegesituationen an der Patientenpuppe üben
Pflegesituationen an der Patientenpuppe üben
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Pflegeschule BAVO eröffnet am Mops ein Simulationszentrum

Die Spitze der Nadel sticht durch die Haut. Es ist ganz still im Raum. Neun Schüler beobachten hoch konzentriert, was Thorsten Krause, Lehrer für Pflege und Gesundheit in der Berufsbildungsakademie Volmarstein (kurz BAVO), gerade macht. Auf dem Handrücken des Patienten legt er einen Zugang in die Vene, damit dieser eine Infusion erhalten kann. Danach dürfen es die Schüler ausprobieren. Fehler machen ist dabei erlaubt – denn die Patienten sind nicht echt, sondern High-Tech-Simulationspuppen. In der BAVO, der Pflegeschule am Ev. Krankenhaus Hagen-Haspe,  ist ein modernes Skills- und Simulationszentrum entstanden. Hier lernen angehende Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegefachkräfte sowie Auszubildende der Operationstechnischen Assistenz, das theoretische Wissen an hochmoderne Simulatoren („Pflegedummies“) anzuwenden. „Absoluter Wahnsinn, was die Puppen alles können“, meint Nina Böcker. Die 18-Jährige ist im ersten Ausbildungsjahr und echt beeindruckt: „Das ist natürlich ein viel besseres Lernen als üblich.“

Die Simulationsmodelle liegen in klassischen Patientenbetten und werden wie richtige Patienten behandelt.  Die Pflegedummies bieten alle Voraussetzungen, um erforderliche Pflegetechniken und -handlungen zu üben. Blutdruck, Puls oder Atmung - von der allgemeinen Einschätzung und Beurteilung des Gesundheitszustandes, bis hin zur Blutabnahme oder Wundbehandlung kann alles geübt werden. Die Modelle simulieren das Atmen, können kommunizieren, schlagen mit den Wimpern oder husten. Zusätzlich sind die Übungs-Patientenzimmer mit einem Kamera- und Tonsystem ausgestattet. Vom Beobachtungsraum aus, der durch eine spezielle Spiegelscheibe abgetrennt ist, können die Lehrpädagogen den Schülern hilfreiche Tipps und Anweisungen in bestimmte Pflegeszenarien geben.

Der Einsatz der Kamera- und Videotechnik ermöglicht im Anschluss an die Simulationen eine differenziertere Reflexion für die Beteiligten. „Wir sind stolz darauf und dankbar, dass wir Auszubildenden jetzt die Möglichkeit bieten können, am sogenannten 3. Lernort, das in der Theorie erworbene Wissen praxisnah üben zu dürfen – fernab vom Rausch der Geschwindigkeit des Praxisalltags. Auszubildende bekommen Sicherheit und das ist eine enorme Motivation“, so Daniela Massoli, Bildungsakademieleiterin und Geschäftsführerin der BAVO GmbH.

Das Projekt wurde mit einer großzügigen Finanzspritze der Soziallotterie GlücksSpirale unterstützt.

 

  • Die Stimme des künstlichen Patienten aus der Regie
  • Auszubildende in der simulierten Langzeit- und häuslichen Pflege
Die Stimme des künstlichen Patienten aus der Regie
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Mitarbeiterfoto: Thorsten Krause, Fachbereichsleitung
Ansprechpartner
Thorsten Krause
Fachbereichsleitung
M.A. Lehrer für Pflege und Gesundheit