Cyber-Classroom

Virtual Reality: Die neue Dimension der Ausbildung

Mitten im Herzen lernen
Mitten im Herzen lernen
Bild vergrößern

Mit der fetten VR-Brille auf dem Kopf ist Tom Herwig gerade in einer anderen Welt. In beiden Händen hält er die Controller und steuert so mit Kopf und Händen seine Bewegungen im virtuellen Raum. Der BAVO-Azubi steht in einem Kursraum in Hagen-Haspe. Virtuell ist er im Patientenzimmer. Er hebt einen Controller und winkt. Auf dem riesigen Bildschirm winkt seine Hand und der virtuelle Patient fängt an zu lächeln. „Das ist cool“, schwärmt der Auszubildende, bevor er wieder in die VR-Welt abtaucht.

Ein 3D Touch-Display mit 2,16 m (!) Bildschirmdiagonale als Tafelersatz und zwei futuristisch Virtual-Reality-Systeme schaffen neue Dimensionen in der Ausbildung am Mops. So geht zeitgemäße Pflegeschule heute, zumindest an unserer BAVO. Eine Anwendung mit didaktisch aufbereiteten Lernmodulen ermöglicht es den Auszubildenden, in eine virtuelle Welt einzutauchen. Die neue Technik wird im Unterricht ergänzend eingesetzt, um das Verständnis für komplexe Themen zu erleichtern. Beispielsweise kann zur besseren Anschaulichkeit die menschliche Anatomie in dreidimensionaler Ansicht einzelner Organe räumlich dargestellt werden. „Wir haben buchstäblich ein großes Herz für die Ausbildung und können es uns aus allen Perspektiven anschauen“, erklärt Thorsten Krause, Fachbereichsleiter für die generalistische Pflegeausbildung an der BAVO.

Zwei VR-Brillen erlauben den Auszubildenden auch zeitgleich in virtuelle Pflegesituationen einzutauchen, Arbeitsschritte interaktiv durchzuführen und komplexe Handlungsketten mit einem hohen Lerneffekt quasi spielerisch zu trainieren. „Man kann üben, ohne den Patienten zu schädigen“, betont Celina Hellwage. Die 21-Jährige gibt ihrem Patienten virtuell eine Spritze. Alle einzelnen Schritte werden durchgespielt. Dazwischen gibt es noch Fragen, die Celina mit dem richtigen Klick beantworten muss. 

„Das passt zur Generation unserer Azubis“, betont Bettina Schmitz-Grohs, Leiterin des Fachbereichs OTA-Ausbildung. „Es steigert die Qualität unserer Ausbildung und damit auch die Patientensicherheit.“  Beim angstfreien Üben sind Fehler erlaubt. Hinterher gibt es eine genaue Analyse. Die VR-Technik ist eine Erweiterung des so genannten skills- und simulationsbasierten Lernens. Im „SIM-Zentrum“ üben die Azubis bereits an High-Tech-Pflegepuppen.

Rund 40.000 Euro hat die BAVO für die neue VR-Technik ausgegeben. „Die Gelder stammen größtenteils aus dem Digitalpakt der Bundesregierung“, so Bildungsakademieleiterin Daniela Massoli. „Mit der Unterstützung konnten wir den Auszubildenden und uns das realste Weihnachtsgeschenk selber machen“, schwärmt sie.

2x Infokasten oder ähnliches zum Text stellen:

Vier Säulen der Ausbildung an unserer BAVO:

  1. Theoretischer Unterricht
  2. Übungen und Vertiefung der Theorie im virtuellen Raum (VR-Technik)
  3. Praktische Übungen im Simulations-Zentrum an Simulationspuppen
  4. Praxisanleitung vor Ort an den Patienten

Virtuelle Realität: VR bezeichnet eine durch spezielle IT-Technik erzeugte künstliche Wirklichkeit. Diese kann z.B. ein simulierter Flug in einem Raumschiff sein, aber auch eine realitätsgetreue Ausführung von pflegerischen Maßnahmen. All das ist nur schwer mit bestehenden 3D-Technologien zu vergleichen – und noch schwieriger zu beschreiben, ohne VR selbst zu erleben. Der Kern moderner VR-Hardware ist die VR-Brille (siehe Foto).



Mitarbeiterfoto: Bettina Schmitz-Grohs, Fachbereichsleitung
Ansprechpartner
Bettina Schmitz-Grohs
Fachbereichsleitung